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Das Programm "(Un)bekannte Schönheiten" begeisterte das Publikum des Festivals Kammermusik Bodensee 2019

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Bei prachtvollem Wetter lockte  das  Festival  Kammermusik  Bodensee  vom  30.  August  bis 1. September ein zahlreiches Publikum auf den Lilienberg. Einmal mehr verbanden sich der Zauber des wunderbaren Parks mit dem herrlichen Ausblick auf den See mit dem Zauber von klangsinnlicher Kammermusik und kulinarischen Höhenflügen zu einem Gesamtkunstwerk, von dem das Publikum begeistert und beglückt war.

Schon im Eröffnungskonzert unter dem Titel Klangsinn und Klangsinnlichkeit sprang der Funke von den Musikern aufs Publikum über. Der Weltklassehornist Bruno Schneider faszinierte zum Auftakt in Mozarts Hornquintett mit seiner geschmeidigen Interpretation und warmem Klang. Eine erste unbekannte Schönheit erklang danach mit dem Adagio aus Bruckners Streichquintett. Das Ensemble mit Angela Golubeva und Ina Dimitrova, Violine, Ruth Killius und Nicolas Corti, Viola sowie Indira Rahmatulla, Violoncello entführte das Publikum mit seinem berührenden und intensiven Spiel in eine Welt voller Poesie, Meditation und innerer Kraft. Schumanns Adagio und Allegro, interpretiert von Bruno Schneider und Martin Lucas Staub am Flügel, entliess das Publikum danach fulminant in die Pause. Nach dem pastoralen Idyll für Horn und Streichquartett von Alexander Glasunov entfaltete zum Schluss das zweite Streichquintett von Felix Mendelssohn feurige Leidenschaft und musikalische Tiefe. 

Ein Schwerpunkt des diesjährigen Festivals lag auf dem Horn, das am Samstag auch während des Workshops für junge Hornisten unter der Leitung von Bruno Schneider im Mittelpunkt stand. Dazu kam ein Workshop für Cello mit Indira Rahmatulla. Das im öffentlichen Unterricht Erlernte präsentierten die jungen Musiker im Nachwuchskonzert Junge Talente am Sonntagmorgen. Die kontrastreichen Kompositionen für Horn wurden durch virtuose Werke für Cello und Klavier und eine Solosonate für Violine von Ysaÿe ergänzt, dargeboten von jetzigen und ehemaligen Absolventinnen der Kunst- und Sportklasse der PMS Kreuzlingen. Die Pianistin Kristine Sutidze unterstützte die jungen Musikerinnen und Musiker mit ihrem farbigen Spiel und trug dazu bei, dass die hochstehenden Darbietungen des Nachwuchses begeistert beklatscht wurden. 

Am Samstag gastierte im Konzert Reise zu den Wurzeln mit Judith Ingolfsson eine weitere international bekannte Musikerin im Festival. Zusammen mit ihrem Partner Vladimir Stoupel am Klavier interpretierte sie auf der Bratsche Werke von Henri Vieuxtemps und Rebecca Clarke und fesselte mit facettenreichem Klang. Auf der Violine spielte sie als Schweizer Erstaufführung eine spannende Suite für Violine solo ihres Schweizer Grossvaters Franz Fassbind, bevor eine packende Wiedergabe von César Francks berühmter Geigensonate den Schlusspunkt setzte.

Das Schweizer Klaviertrio mit dem Pianisten und Künstlerischen Leiter des Festivals Martin Lucas Staub, der Geigerin Angela Golubeva und dem Cellisten Joël Marosi widmete am Sonntag das Schlusskonzert dem 200. Geburtstag von Clara Schumann. Vor vollem Haus erklang ihr Klaviertrio in einer emotionalen und ausgefeilten Interpretation, kontrastiert nach der Pause von Robert Schumanns innigem zweitem Klaviertrio, das wirkt wie eine musikalische Liebeserklärung von Robert an seine Clara. Zu Beginn hatte die Bratschistin Ruth Killius das spielfreudige Trio ergänzt zum Quartett in dem kaum je gespielten, ganz erstaunlichen Klavierquartett in Es-Dur des 15-jährigen Beethoven. Als Quartett verabschiedeten sich die Musiker auch vom Festivalpublikum mit dem wunderschönen langsamen Satz aus Robert Schumanns Klavierquartett.

Und so konnte Geschäftsleiter Roland Meier am Ende auf ein höchst gelungenes Festival zurückblicken, zu dem traditionsgemäss auch die hervorragende Küche des Lilienberg Restaurants einen gewichtigen Beitrag leistete. Bei Speis und Trank und angeregten Gesprächen liessen viele Besucher die Konzerte ausklingen.

Das Festival Kammermusik Bodensee ist zurück auf dem Lilienberg vom 28.08. – 30.08.2020

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